Luce und Amara sitzen eingekuschelt vor dem knisternden Kamin. Sie haben sich erneut für einen Weihnachtsfilmabend verabredet und lauschen gerade den Worten von Aschenbrödel. Den Film haben die Freundinnen bereits so oft geguckt, dass sie mitsprechen könnten, aber sie tun es nicht. Stattdessen beobachten sie gespannt, wie das arme Mädchen schließlich den Prinzen erobert.
„Ein Glück, dass wir beide unsere Märchenprinzen schon gefunden haben.“, meint Luce lächelnd, als der Film zu Ende ist.
„Da hast du recht, obwohl du es dir mit Jacob anfangs ziemlich schwer gemacht hast.“, neckt Amara sie.
Sofort richtet Luce sich auf und guckt ihre Freundin abwehrend an.
„Wo habe ich es mir den schwer gemacht? Ich bin doch immer auf ihn zugegangen.“, widerspricht sie auf Anhieb.
„Das stimmt. Aber gleichzeitig hast du deine Gefühle für ihn ewig verleugnet.“, Amaras freches Grinsen wird breiter, während sie ihre Freundin aufzieht. „Ich weiß noch genau, was du gesagt hast, als ich dich das erste Mal gefragt habe, was zwischen dir und Jacob läuft.“
„Das kannst du gar nicht mehr wissen. Das ist schon viel zu lange her!“, wehrt Luce ab, wobei sie sich der DVD-Sammlung wieder widmet, um einen neuen Film auszusuchen und das unbehagliche Gespräch zu beenden. So leicht lässt Amara sie jedoch nicht in Ruhe.
„‚Ähm nichts groß. Was soll schon laufen? Du kennst ihn doch genauso gut wie ich.‘“, wiederholt Amara auf das Wort genau ihre Antwort von damals. „Und dabei hast du mir nicht in die Augen gucken können, sondern beschämt zur Seite geguckt.“
„So war das niemals!“, streitet Luce sofort ab, was ihre Freundin noch mehr zum Lachen bringt. Das neckische Funkeln in ihrem Blick wird so schnell wohl nicht erlöschen.
Insgeheim muss Luce ihr auch recht geben, dass sie sich damals etwas geziert hat und ihre Gefühle nicht eingestehen wollte. Dennoch ist zum Glück alles gut gegangen und nun ist sie glücklich mit Jacob zusammen…